Ängste & Depressionen

Ängste & Depressionen

 

Angst

Wie alle anderen menschlichen Gefühle hat auch die Angst eine wichtige Funktion in unserem Leben. Würde es sie nicht geben, würden wir uns ständig großen Risken aussetzten, weniger vorausschauend agieren und uns um die Konsequenzen unseres Verhaltens wahrscheinlich kaum oder keine Gedanken machen. Das könnte sich jedoch beispielsweise beim unüberlegten Überqueren einer stark befahrenden Straße fatal auswirken.

Mitteilungsfunktion der Angst

Angst, wie auch alle anderen Gefühle hat aber auch immer eine Mitteilungsfunktion. Über alle Kulturen und Sprachen hinweg können wir die Gefühle andere Menschen in deren Gesichtsausdruck ablesen. Gefühle sind also ein universelles Kommunikationsmittel.

So ist die Angst einerseits lebensnotwendig und als Gefühl wichtig, um uns mit unseren Mitmenschen austauschen zu können, andererseits ist Angst ein Gefühl, dass sich per se nicht gut anfühlt. Ein Gefühl, dass wir lieber nicht haben wollen, was dazu führt, dass wir angstauslösende Menschen und Situationen vermeiden.

Angst kann viele Gesichter haben

Die Angst vor andern Menschen, die Angst vor Krankheit, die Angst vor Trennung oder Liebesverlust, die Angst, zu versagen, die Angst den Anforderungen des Lebens nicht gerecht werden zu können und nicht zuletzt die Angst vor dem Tod.

Sie kann sich aber auch verstecken, hinter ständiger Aktivität (Vermeidung angstauslösender Gedanken, Situationen,..), hinter körperlichen Beschwerden oder auch hinter Süchten.

Die Angst kann sich auf etwas Reales beziehen, wie zum Beispiel die Angst vor einer Prüfung, sie kann sich auch als Angst vor der Angst zeigen.

Angst kann dazu führen, dass wir unsere bisherigen Gewohnheiten aufgeben, dass wir uns zurückziehen, dass wir schlecht schlafen, dass wir Situationen, die uns ängstigen vermeiden und sie kann uns im schlimmsten Fall in Todesangst versetzten. Auf jeden Fall wirkt sich Angst, die nicht bewältigt werden kann immer hemmend auf unsere Lebensgestaltung aus.

 

Sehr viele Menschen leiden an Ängsten, besonders häufig sind Frauen betroffen. Auch bei Männern zählt die Angststörung nach dem Alkoholmissbrauch zur zweithäufigsten psychiatrischen Störung.

Im klinischen Bereich sind Panikstörungen und Agoraphobien gefolgt von sozialen Phobien die häufigsten Angststörungen. In der Allgemeinbevölkerung sind soziale und spezifische Phobien am weitesten verbreitet.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass…

  • Ihre Angst zu stark oder nicht der Situation angemessen ist
  • Die Angst schon lange anhält
  • Sie sich dadurch in ihrer Lebensgestaltung beeinträchtigt fühlen
  • Zusätzliche körperliche Beschwerden auftreten

…dann sollten Sie psychotherapeutische und/oder ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

 


Depression

Das Wort depressiv verwenden wir im alltäglich Sprachgebrauch recht häufig, meinen damit aber meist eine emotionale Verstimmtheit in Richtung Traurigkeit.

Die Depression hingegen ist die am häufigsten auftretende psychische Krankheit. Am besten beschreibbar als die Krankheit der LOSIGKEIT. Lustlos, antriebslos, freudlos, appetitlos, schlaflos, ruhelos.

Man unterscheidet zwischen depressiven Episoden unterschiedlichen Schweregrades und chronisch rezidivierenden Episoden.

Depressionen können unterschiedlichste Ursachen haben, meist lässt sich jedoch nicht die eine Ursache finden, sondern es sind verschiedene Faktoren, die Menschen depressiv machen. Da ist zunächst natürlich eine gewisse genetische Veranlagung, aber auch die soziale Situation, chronische Überlastung, Krankheit, Verlust, nicht bewältigte Trauer oder einfach der Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit können Depressionen auslösen.

Depressive Menschen fühlen sich häuftig wie von der Umgebung abgeschnitten, sie berichten, sie fühlten sich als wären sie in einer Wattekugel und nichts dränge zu ihnen hinein. Die Antriebslosigkeit kann so stark sein, dass man es nicht einmal mehr schafft, den Telefonhörer abzuheben, wenn das Telefon klingelt.

Meistens ist die Depression aber nicht so stark ausgeprägt. Gedanken kreisen im Kopf, meist sorgenvolle Gedanken, Versagens- oder Verlustängste. Man denkt an Dinge, die man erledigen sollte, kann sich aber nicht aufraffen. Man hat das Gefühl als hänge Balast an einem, jede alltägliche Handlung wird zu einer mitunter fast unüberwindbaren Herausforderung. Häufig leiden depressive Menschen auch unter Ängsten.

Depression führt aber auch dazu, dass wir einmal wirklich Ruhe geben müssen. Das kann auch eine Chance sein, darüber nachzudenken, was mir im Leben wirklich wichtig ist, was mir guttut und was mich belastet. Es kann der Beginn einer Entwicklung sein, im Laufe derer alter Ballast abgestreift werden kann und Platz für Neues entsteht.

Depression ist kein Schicksal, sondern behandelbar

Depression ist kein Schicksal, sondern ist einerseits sehr häufig und andererseits auch gut behandelbar. Am Beginn steht immer eine genaue Diagnostik, um dann darauf aufbauend die für Sie richtige Behandlung und Therapie abzuleiten.

Sollten Sie sich derzeit depressiv fühlen und sich möglicherweise sogar denken, es kann ihnen ja sowieso keine helfen, dann bitte geben Sie sich bitte eine Chance und nehmen sie Hilfe in Anspruch.

PsychotherapeutInnen und Ärztinnen können Ihnen dabei helfen, Ihre Situation zu verbessern.